Pflanzengesellschaften der Eifel
Der Winkelseggen-Erlen-Eschenwald (Carici remotae-Fraxinetum W. Koch 26 ex Faber 36) ist in der Eifel relativ weit verbreitet, wenn auch immer nur kleinflächig ausgebildet. Er ist meist nur als schmaler Saum an Bächen und Rinnsalen in Geländeeinschnitten verbreitet oder tritt an quelligen Hängen, die eigentlichen Quellfluren umgebend, auf. Grundwasserführende Schichten, die an der Hangoberfläche austreten, sind hierfür die Voraussetzung (Seibert 1987). Die Standorte sind sickernaß, teilweise bei stärkeren Regenereignissen überschwemmt, aber nie staunaß und ermöglichen so eine schnellwüchsige Vegetation. Dominierende Arten der Gesellschaft im Gebiet sind Schwarz-Erle (Alnus glutinosa), Rühr-mich-nicht-an (Impatiens noli-tangere), die der Gesellschaft den Namen gebende Winkel-Segge (Carex remota), Wald-Schaumkraut (Cardamine flexuosa), Frauenfarn (Athyrium filix-femina), Wald-Simse (Scirpus sylvatica), Hain-Vergißmeinnicht (Myosotis nemorosa), Brennender Hahnenfuß (Ranunculus flammula) und zahlreiche andere mehr. Quellwälder wie der Winkelseggen-Erlen-Eschenwald unterliegen den gesetzlichen Schutzbestimmungen des § 24 (2) LPflG Rheinland-Pfalz oder des § 62 LG Nordrhein-Westfalen, wonach die Beseitigung, Zerstörung, Beschädigung sowie die Veränderung des charakteristischen Zustandes verboten ist. Sie werden für alle betrachteten Naturräume (Rheinland-Pfalz, Nordrhein-Westfalen, Eifel, BRD, westliche Mittelgebirge als gefährdet eingestuft (Bushardt et al 1991; Verbücheln et al. 1995; Riecken et al. 1994). Je nach Bewertung und verwendetem vegetationskundlichen System wird diese Gesellschaft als Waldgesellschaft nicht anerkannt. In diesem Fall werden abweichend die von der Winkel-Segge dominierten quelligen Fluren als in den Wald eingelagerte Gesellschaft der Winkel-Segge (Caricetum remotae) angesehen. Copyright: Dr. Ralf Rombach (Rech) - 2004. |