Zum Prinzip des Mattenfilters sei einleitend auf folgenden Artikel verwiesen:
Kurzbeschreibung des Mattenfilters von Olaf Deters.
Weitergehende Informationen zum Mattenfilter finden Sie auf der in der Kurzbeschreibung verlinkten Webseite.
Wenn ein Filter prinzipiell aus biologischer Sicht als definierter Ansiedlungsort für Biofilme, am besten gepaart mit der Funktion als Mulmfalle oder "Schlamm"falle fungieren soll, dann ist die großvolumige Mattenfilterung eigentlich der nächste konsequente Schritt.
Das Prinzip dieser Filterung ist alt, bewährt und einfach. Man nehme eine Schaumstoffmatte oder Patrone, ziehe das zu filternde Wasser durch diese, in dem Schaumstoff werden sich Bakterienbiofilme entwickeln, die die angestörmten Stoffwechselprodukte weiter verarbeiten und damit die biologische Klärung / Aufbereitung des Wassers übernehmen. Ganz einfache Bautypen eines solchen Filters fanden auch in den luftbetriebenen Schwammfiltern der Firmen Tetra, Sera oder Maximal Verwendung, lange bevor das Wort Mattenfilterung geprägt wurde.
Der Nachteil der meisten von aquaristischen Herstellern angebotenen Schaumstoffilter ist das unzureichende Verhältnis von Schaumstoffpatronen zum zu filternden Wasser, was zwangsweise zu einer schnellen Verschlammung und damit starker Leistungsminderung im Sinne des Wasserdurchsatzes führt. Häufig erforderliche Reinigungsintervalle sind die logische Konsequenz.
Was liegt also näher, das Volumen des Schaumstoffes gegenüber dem Volumen des Aquarienwassers deutlich zu vergrößern, damit eine Verringerung der Durchflußgeschwindigkeit zu erzielen, eine Verlangsamung der Verschlammung und des Zusetzens des Schaumstoffes und als Ergebnis eine Verlängerung der Standzeiten zu erreichen. Damit ist das Prinzip der Mattenfilterung geboren.
In der Geschichte der Mattenfilterung auf der Webseite von Olaf Deters ist die Entwicklung und die Verbreitung der Mattenfilterung aus norddeutscher Sicht dargestellt. Ergänzend seien Anmerkungen aus der westdeutschen Sicht gebracht. :-) Ohne überhaupt über die Effektivität der Filterung nachzudenken, waren bauähnliche Filter seit langer Zeit in der Aquaristik vor allem bei Großanlagen von Händlern und Züchtern in Betrieb. Das einfachste Prinzip, welches schon ebenfalls in den 60er Jahren bei Diskuszüchtern im Raum Aachen oder bei Aquarianern im Raum Bad Neuenahr im Einsatz war, bestand aus einem großem grobporigen Schaumstoffblock, in dem zentral ein einfacher Luftheber saß. Auch solche einfachen Filter erreichen Standzeiten von vielen Jahren.
### Hier Foto eines Schaumstoffblockfilters###
Modifiziertere Anlagen grenzten im Aquarium durch eine eingeklebte Glasscheibe eine Filterkammer ab, in der die Matte oder der Schaumstoffblock als zu durchströmendes Filtermedium eingebracht ist. Sie unterscheiden sich vom "echten" Mattenfilter durch eine je nach Leistung der Pumpen oder Luftheber erhöhte Anströmung / Durchströmung.
Der Verdienst der Aquarianer Dr. Gerd Kassebeer und Dipl.-Ing. Olaf Deters ist nicht der, den Mattenfilter "erfunden" oder "gesellschaftsfähig" gemacht zu haben. Der Verdienst ist der, daß sie die ersten waren, die die Arbeit eines definierten Filters systemisch untersuchten und die Ergebnisse auf Vorträgen, dann im Internet und neuerdings auch in Printmedien publizierten. Sie haben damit zur Verbreitung dieses Filtertyps beigetragen. Er ist heute nicht mehr auf Kellerzuchtanlagen oder Verkaufsanlagen beschränkt, sondern findet zunehmend auch in Heim-Aquarien Verwendung.
Copyright:
Dr. Ralf Rombach - 2004.